Packungsbeilage: lesen oder lieber nicht?

In diesem Medizin-Artikel widme ich mich der Packungsbeilage.

Eine Packungsbeilage ist Fertigarzneimitteln beigelegt und enthält die für den Verbraucher wichtigen Informationen, hauptsächlich den Zweck und die korrekte Anwendung des Arzneimittels. Gleichbedeutend verwendete Bezeichnungen sind: Gebrauchsinformation, Beipackzettel, Patienteninformation, umgangssprachlich auch Waschzettel. Eine Kopie der Packungsbeilage muss auch bei Auseinzelung von Arzneimitteln ausgehändigt werden. (Quelle: wikipedia.de)

Ich bin meist jemand, der sich den Beipackzettel erst einmal durchliest, ehe ich Tabletten oder dergleichen zu mir nehme. Andere vertrauen Ihrem Hausarzt dagegen blind und nehmen das, was ihnen verschrieben wurde.

Was aber würdet Ihr tun, wenn Euch ein Medikament verschrieben wurde, wo Ihr unter andrem folgendes in der Packungsbeilage lest:

Packungsbeilage

Habe nur die schlimmsten Nebenwirkungen aus der Gebrauchsinformation hervorgehoben. Doch wer bitte schön hat kein mulmiges Gefühl bei der Medikamenteneinnahme, wenn man von solchen Nebenwirkungen liest: Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzversagen, Blutung im Inneren des Gehirns mit Todesfolge, schwere allergische Reaktionen (einschließlich ein potenziell tödlich anaphylaktischer Schock), Leberinsuffizienz, Meningitis…

Um welches Medikament es sich hierbei handelt und von welchem Pharmakonzern dieses kommt, will ich hier nicht breitschlagen. Es geht mir nur um den Beipackzettel an sich. Und dieser hatte mich umgehauen wie keine Packungsbeilage zuvor.

Das Übliche mit Schwindel, Kopfschmerzen, Ausschlag etc. daran hat man sich ja schon auf der Gebrauchsinformation gewöhnt aber die oben aufgelisteten Nebenwirkungen?

Für mich zuviel und daher hatte ich dieses Medikament auch nicht eingenommen. Nach ein paar Wochen war das Krankheitssymptom auch so verschwunden und ich bin froh, dass ich die Tabletten nicht genommen hatte. Oder viel mehr, dass ich dies meinem Körper nicht angetan hatte.

Wie handhabt Ihr es mit der Packungsbeilage? Sollte man den Beipackzettel stets durchlesen bevor man ein Medikament einnimmt oder ist es für Euch eine einzige Horrorgeschichte und lasst die Gebrauchsinformation daher schon von vornherein verschlossen in der Medikamentenschachtel?

(Alex)

10 Comments

  1. Stephan said:

    Weniger als 1 von 10 bedeutet ja weniger als 10%, also 9% !? Dieses Risiko finde ich doch noch recht hoch. Ich hätte die Pillen auch nicht geschluckt.

    Meistens überfliege ich die Beipackzettel nur. Aber ich sehe sie mir immer an. Und je nach dem lese ich mir einzelne Passagen auch genauer durch.

    30. August 2011
  2. Timotime said:

    Was ??? Das heißt ja, dass einer von Zehn Menschen einen Herzinfarkt bekommt. Das ist ja blanker Selbstmord?

    30. August 2011
  3. Skatze said:

    Also ich lese mir den Beipackzettel immer durch, gerade wenn es sich um Medikamente handelt, die doch eine hohe Wirkung haben.

    @Alex Da wir ja sowieso die Tabletten und dergleichen verabscheuen, ist es wohl recht klar, dass man sich dies ordnungsmgemäß durchliest. Andere sind, wie du schon erwöhnt hast, da eher leichtgläubgig, gerade die Personen, die sich bei einem Bier zu viel gleich eine Schmerztablette reinpfeiffen.

    Beste Grüße, Skatze

    30. August 2011
  4. Alex said:

    Hey Stephan, Timotime und Skatze

    Zuerst einmal noch eine kleine Aufklärung.
    Herzinfarkt und Schlaganfall sind mit einem kleinen * versehen. Die Auflösung dazu wollte ich nicht mit einscannen, da man sonst den Namen des Medikamentes mit drauf gehabt hätte. Es ist allerdings so, dass dort steht: Die mit einem (*) gekennzeichneten Nebenwirkungen sind unten mit der größeren Häufigkeit aufgeführt, wie sie bei Patienten vorkam, die das Medikament zur Prävention von Dickdarmpolypen einnahmen.

    Somit ist der Herzinfarkt und Schlaganfall als Folge vielleicht bei “normalen” Patienten nicht gaaanz so hoch, aber dennoch… ein fader Beigeschmack bleibt. Und es bleibt ja auch sonst noch Herzversagen, Blutung im Inneren des Gehirns mit Todesfolge, Leberinsuffizienz und Co.

    Da kann man doch echt nur den Kopf schütteln.

    – Stephan, so wie du es handhabst, mache ich es auch mit den Beipackzetteln.

    – Timo, deinen blanken Selbstmord habe ich hier drüber wohl etwas entschärft aber dennoch…

    – Skatze, ich verabscheue keine Tabletten, nehme diese allerdings nur, wenn es wirklich notwendig ist.

    Angenehmen Abend Euch allen, Euer Alex

    30. August 2011
  5. Timotime said:

    Ja, entschärft schon ein bisschen. Trotzdem finde ich die Sache ziemlich übel. Eines kannst mir glauben…in Zukunft werfe ich immer einen Blick auf die Packungsbeilage.
    Ich nehme ziemlich selten Medikamente, aber wenn ich mal was nehmen muss, habe ich es bisher immer versäumt mir die Packungsbeilage zu Gemüte zu führen.
    “Wird schon nichts schlimmes drin sein”…

    Naja, scheinbar gehts halt nicht ohne Nebenwirkungen.

    31. August 2011
  6. Alex said:

    Hey Timo

    Ich bin froh, dass ich mit meinem Artikel hier bewirkt habe, dass du zum Beispiel in Zukunft ein bisschen besser auf die Packungsbeilage achtest! :)
    Damit habe ich doch schon etwas erreicht!
    Danke, stets eine stabile Gesundheit und bis bald,

    Alex

    31. August 2011
  7. mac said:

    Ich lese auch keine Packungsbeilage, aus oben genannten Grund. Aber meine Freundin, allerdings schaut die sich nur die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten an.

    Diese Geschichte, was alles passieren kann, das machen die Pharmakonzerne nur, damit sie später keiner Verklagen kann, oder?

    2. September 2011
  8. Alex said:

    Hey mac

    Klar, sichern sich die Pharmariesen dadurch auch ein wenig ab. Aber falls du ein solcher Konzern wärst und es gab nach der Einnahme deines Produktes noch nie einen Herzinfarkt, Schlaganfall, Hirnblutung… würdest du diese doch sicherlich nicht in den Beipackzettel packen, oder?
    Und auch wenn, hättest du denn keine Bedenken ein eben solches Mittelchen zu nehmen?

    Beste Grüße und bleibe gesund, Alex

    2. September 2011
  9. mac said:

    Ja, das stimmt, dadurch dass in jedem Beipackzettel an Warnung, fast, dasselbe steht, sind wir dazu absolut desensibilisiert worden, war auch nicht gerade zielführend ist, oder?

    6. September 2011
  10. Alex said:

    Die Frage ist ja fast schon: In welchen Bereichen werden wir heutzutage nicht desensibilisiert? ;)

    6. September 2011

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