Es ist jedem von uns bewusst, dass das, jedes Leben irgendwann einmal zu Ende geht. Doch gibt es den perfekten natürlichen Tod? Für den Sterbenden? Für die Hinterbliebenen? Ich denke nicht.
Aus der Sicht des Sterbenden/Gestorbenen
Ich schätze, dass es nichts angenehmeres geben kann, als ruhig und sanft einzuschlafen und nicht mehr wach zu werden. Man kämpft nicht über Wochen und vielleicht Monate oder gar Jahre mit Krankheiten und Schmerzen. Man hängt nicht an Apparaten, die einen künstlich am Leben halten. Und man – so schlimm es klingen mag – vegetiert nicht vor sich hin, wartend auf den Tod. So schön dieses auch wäre, so perfekt ist es dann eben leider doch nicht. Denn da es unerwartet kommen würde, kann man sich nicht würdig von seinen Lieben verabschieden. Wo wir dann auch schon bei der Sicht der Hinterbliebenen wären.
Aus der Sicht des Hinterbliebenen
Auch hier gibt es zwei Szenarien. Die eines Sterbenden, der eine gefühlte Ewigkeit mit dem Tod ringt, krank ist und mit Schmerzen zu kämpfen hat. In diesem Fall sind es die Familienangehörige, die diese Person entweder pflegen müssen, oder zu Besuchen aufbrechen müssen. Die mit den Bildern, die Sie vor Augen haben, später klarkommen müssen. Die Belastung die sie ertragen müssen…
Oder das zweite Szenario, auf welches ich schon bei der Sicht des Sterbenden eingegangen bin – das ruhige Dahinscheiden. Es beruhigt vielleicht die Hinterbliebenen zu wissen, dass Ihre geliebte Person sanft eingeschlafen ist. Doch wie geht es einem selbst, wenn man sich nicht verabschieden konnte? Wenn man die leblose Person als erster entdeckt? Wenn das Leben eines geliebten Menschen so abrupt und unerwartet endet? Ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen wird? Es wird einem als Hinterbliebener förmlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Man fällt in ein Loch…
So gibt es zumindest in meinen Augen keinen perfekten Tod. Weder für den Sterbenden, noch für die Hinterbliebenen. Und doch wird dieses Schicksal einen jeden von uns ereilen. Zuerst, wenn man mit dem Verlust von geliebten Mitmenschen klarkommen und anschließend wenn man selbst Bekanntschaft mit dem Sensemann machen muss.
Den perfekten Tod gibt es nicht!
(Alex)
Wieso sollte der Tod, den du oben beschrieben hast, für den betroffenen nicht perfekt sein? Abschied nehmen kann man auch noch, wenn der Mensch schon tot ist, eine Einschnitt in das eigene Leben wird es immer sein, trauer wird es immer geben, aber das gehört dazu, wie der Tod eben auch zum Leben gehört.
Hi Sven
Ja, der Tod gehört zum Leben dazu. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, wo Angehörige, Freunde und Bekannte auf Kriegsfuß miteinander standen, oder aber auch einfach nur vergaßen seinem Mitmenschen zu sagen, wie viel er einem bedeutet, dass man ihn liebt oder ähnlich schöne Dinge. All dies kann man der Person nach dem Tod nicht mehr persönlich sagen. Denn nicht selten ist es dann einfach und leider zu spät. Soweit sollte man es nie kommen lassen, aber dennoch ist dies immer wieder der Fall – welches in diesem Fall Schade für beide Seiten ist.
Genieße den Tag!