Vor zwei Jahren beschrieb ich das Phänomen des nasalen Zyklus, indem wir mit nur einem Nasenloch atmen.
Im heutigen Artikel dreht es sich erneut um den Mittelpunkt des Gesichts: die Nase.
Dieses Mal bringt uns der Ausflug allerdings in die Nacht, denn ich will der Frage einmal nachgehen, wie Ihr Euch durch den Schlaf atmet. Mit der Nase oder mit dem Mund?
Atmung durch den Mund: Nachteile
Wer im Schlaf durch den Mund atmet, leidet verständlicherweise eher an einem trockenen Hals und Mund. Auch das Schnarchen kommt öfter vor und dies mindert die Schlafqualität und kann im Umkehrschluss auch die Leistungsfähigkeit im darauf folgenden Tag einschränken. Doch auch Riechstörungen (Dysosmie), Entzündungen der Nasennebenhöhlen und dadurch bedingte Kopfschmerzen können die Folgen sein. Denn wer durch den Mund atmet, öffnet ebenfalls Bakterien, Staub und Fremdkörper den direkten Zugang zu Körper und Lunge.
Atmung durch den Mund: Vorteile
Die Atmung durch den Mund hat vor allem einen Vorteil: man kann größere Mengen Sauerstoff aufnehmen. Dies ist vor allem bei sportlicher Aktivität von Vorteil.
Wiegt man nun jedoch die Vorteile und Nachteile ab, so merkt man schnell, dass die Atmung durch den Mund eher unvorteilhaft ist. Schauen wir uns aber nun auch noch die Vor- und Nachteile bei der Atmung durch die Nase an.
Atmung durch die Nase: Vorteile
Der menschliche Körper ist eine geniale Erfindung, was man auch wieder einmal an der Nase erkennt. Denn diese besitzt ein Filtersystem aus feinen Härchen, die zum Beispiel kleine Staubpartikel aus der eingeatmeten Luft filtert. Sucht zum Beispiel etwas Zugang durch die Nase, welches der Körper abwehrt, so niest man. Außerdem ist die Atmung durch die Nase vor allem im Winter gesünder, da es die Luft in der Nase erwärmt und so der Körpertemperatur anpasst. Doch nicht nur die Temperatur der eingeatmeten Luft wird erhöht, sondern auch die Sauerstoffsättigung des Blutes – um 10-15%, welches somit die Organe besser mit Sauerstoff versorgen kann.
Atmung durch die Nase: Nachteile
Bislang habe ich keine wirklichen gefunden, außer, dass die Nase eben kleinere Mengen Sauerstoff aufnehmen kann, als bei der Atmung durch den Mund.
Und zum Abschluss noch ein Zitat, welches ich hier gefunden habe:
[…]dass der Mund zur Nahrungsaufnahme gedacht ist und die Nase für den Atem. Man würde schließlich auch nicht durch die Nase versuchen zu essen.
(Alex)
Interessanter Artikel !! Ich bin definitiv ein “durch den Mund Atmer”. Allerdings durch das Übergewicht. Früher war ich ein Nasenmann in der Nacht.
Die Nachteile durch das Mundatmen treffen bei mir allerdings nicht alle zu. Denn ich habe ja ein Schlaf-Apnoe-Syndrom und schlafe mit einem c-PAP Gerät und einer Vollmaske. Vollmaske bedeutet, komplett über Nase und Mund. Dadurch, dassdie Luft durch das Gerät noch gefiltert wird, bin ich da etwas mehr auf der sicheren Seite als maskenlose Mundatmer. Allerdings habe ich wesentlich mehr mit der Mundtrockenheit zu kämpfen, und das trotz Atemluft efeuchter am C-PAP Gerät.
Im großen und ganzen wäre ich das Gerät aber gerne irgendwann wieder los.
Die Nasenatmung ist generell in Ruhe die physiologischere Atemform. Durch den Mund atmen sollte man während des Sprechens und bei körperlicher Anstrengung, um schneller und mehr Sauerstoff aufzunehmen. Ansonsten ist aber die Nasenatmung besser, da die Filter- und Anfeuchtfunktion die Atemluft perfekt vorbereitet. Als Logopädin bahne ich die Nasenatmung oftmals bei Kindern mit myofunktionellen Störungen an (also bei muskulären Ungleichgewicht im Kiefer- und Gesichtsbereich). Mundatmer haben nämlich oftmals einen zu geringen Muskeltonus und deshalb Probleme in der Bildung von Lauten und mit dem Mundschluss.
Hi Mario und Julia
Julia zuerst, da Ladies first und herzlich Willkommen hier auf offenesblog.de!
– Julia, danke für diese sehr interessanten Ergänzungen zum Artikel.
– Mario, auch ich atme wohl mehr durch den Mund als die Nase. Aber ich arbeite dran, soweit möglich. Und drücke dir alle Daumen, dass du das Gerät irgendwann nicht mehr benötigst.
Euch beiden guten und gesunden Schlaf!
Meine kleine Schwester hat Probleme mir ihrer Nasenatmung und war kürzlich beim Arzt. Mir waren die Vorteile eine guten Nasenatmung, gerade in der Nacht, bisher gar nicht so bewusst. Besonders wusste ich nicht, dass diese im Winter die Luft in der Nase erwärmt und so die Körpertemperatur anpasst.