Nur die Paranoiden überleben?!

Fangen wir diesen Artikel mit einem Zitat von Amos Oz an:

“Wenn jemand paranoid ist, bedeutet das nicht, daß er keine Verfolger hat.”

Die Autofahrt
Hattet Ihr auch schon einmal das Gefühl, dass Ihr mit Euerm Wagen unterwegs seid und jemand verfolgt Euch? Ihr seht in den Rückspiegel und ein Auto hinter Euch fällt Euch besonders auf? Man biegt ab, es biegt mit ab. Man fährt in die nächste Ortschaft und auch der Wagen hinter Euch bleibt Euch auf den Fersen. Ein komisches Gefühl überkommt einen und vielleicht ist es nicht einmal die verrückteste Idee zu versuchen, diesen abzuschütteln? Vielleicht bei dem nächsten Kreisverkehr gleich zwei Runden drehen? Oder eine Straße auf und ab fahren um zu schauen, ob der Hintermann sich auch auf dieses Spielchen einlassen würde? Spätestens dann jedoch ist vom verdächtigen Wagen meist keine Spur mehr zu sehen…

Autos am Straßenrand
Die beschriebene Autofahrt hier drüber klingt doch eher nach TV-Krimi oder Blockbuster, das muss ich gestehen. Doch auch wegen der vielen, meist schrecklichen Nachrichten, die heute auf die Menschheit losgelassen werden, tauchen immer wieder paranoide Momente auf. Wenn man zum Beispiel einmal mehr mit seinem Wagen auf der Straße unterwegs ist und man sieht in der Ferne ein abgestelltes Fahrzeug am Straßenrand. Schon einmal daran gedacht, wäre man nun im Irak, Syrien oder sonstwo, dass es sich hierbei um eine Autobombe oder einen Selbstmordattentäter handeln könnte?

Ja, sehr weit hergeholt und dies gehört Gott sei Dank auch sicherlich nicht zum Alltäglichen auf unseren Straßen. Leider jedoch, können sich solche Szenarien im Kopfkino abspielen – dank der Medien.

Was der Bauer nicht kennt…
… frisst er nicht! Dieses Sprichwort bringt ein weiteres Phänomen ziemlich genau auf den Punkt. Wenn irgendjemand so nett ist und selbstgebackenen Kuchen, Kekse oder sonstiges anbietet, ist auch hier meist der erste Gedanken: Wieso ist der so nett? Kann man ihm trauen? Wieso sollte er kostenlos etwas verteilen? Was ist der Hintergedanke? Und woher weiß ich, was da drin ist?

Vertrauen ist in diesem Fall nicht immer vorhanden. Und so denkt man doch eher an Hash Cakes, vergiftetes Essen als dass doch tatsächlich jemand einfach mal nett sein könnte?!

Der Fluchtweg – zuhause
Die Überschrift klingt erst einmal paradox. Wieso sollte man zuhause, in seinen eigenen vier Wänden einen Fluchtweg brauchen? Sollte es doch genau der Ort sein, an dem man sich am geborgensten fühlt. Liest man aber die Zeitung, schaut sich die Nachrichten im Fernsehen an so sieht man ständig einen Trend, der leider nur eine Richtung kennt: Immer mehr Einbrüche!

So ist es nicht selten, dass Eigenheime zu richtigen Festungen umgebaut werden. Doch hat man beim Betreten des Hauses ein mulmiges Gefühl, ist irgendetwas anders als sonst… so bin auch ich einmal zuhause angekommen und habe die Haustür erst noch offen gelassen, bis ich mich umgeschaut hatte und mich überzeugen konnte, dass alles friedlich ist. Solange jedoch blieb die Tür offen – und damit eben auch der potentielle Fluchtweg.

Achtung – Kamera!
Kameras gibt es überall und sie nehmen das auf, was sie sehen. Egal ob auf den Straßen, in der U-Bahn oder sonstwo. Doch Obacht, denn auch zuhause haben wir Kameras. Nicht vom großen Bruder Staat, der uns über die Schulter schauen möchte, sondern welche, für die wir selbst verantwortlich sind. Ob auf unserem Laptop, Computer, Monitor, Tablet, iPad oder TV… heutzutage starren uns überall Kameras an und haben uns im Blick.

Wer meint, dass diese nur aufzeichnen, wenn das grüne Lämpchen daneben aufblinkt – weit gefehlt. In der heutigen, technischen Zeit, ist es ein Kinderspiel über Webcams andere Menschen auszuspionieren. Dies klang vor wenigen Jahren sicherlich noch ein wenig nach Zukunftsmusik, doch in genau dieser Zeit sind wir mittlerweile angelangt. Ich habe daher seit geraumer Zeit ein sogenanntes Webcam-Cover von c-slide.com. Es verspricht mir auf Englisch: Stops Webcam Spying. Now they SEE you… After they won’t!

Die ein Millimeter dünne Abdeckung lässt sich angenehm verschieben, ob man die Kamera nun offen oder bedeckt haben will. Sie ist ultra-dünn und fällt kaum auf. Bis zu dieser Anschaffung konnte jemand, der es darauf angelegt hatte, Stunden lang zuhause bei uns herein schnuppern. Damit ist mittlerweile Schluss. Eine kleine Abdeckung mit einer großen Auswirkung.

Egal ob beim Autofahren, was angebotenes Essen angeht, oder sogar zuhause… es gibt leider immer wieder Momente, wo man sich nicht sicher fühlt. Dies entsteht durch Erfahrungen die man gemacht hat, durch Serien die man im Fernsehen gesehen hat oder schlicht und einfach durch die Presse.

Kennt auch Ihr ähnliche paranoide Erfahrungen, die Ihr im Laufe Eueres Lebens schon einmal gemacht habt? Wenn ja, welche? Und hat sich am Ende herausgestellt, dass die an den Tag gelegte Paranoia begründet war? Wie paranoid sollte man allegmein sein? Jederman will sich sicher fühlen, doch wo endet Vertrauen und wo beginnt Paranoia?

Und zum Abschluss noch ein Zitat aus dem Film Strange Days:

“Die Frage ist nicht, ob du paranoid bist, die Frage ist: Bist du paranoid genug!?!”

(Alex)

3 Comments

  1. Herr Hugo said:

    Niemanden lasse ich mehr in meine Wohnung – NIEmanden! V.a.D. nicht Freitags – er könnte meine Käsestangen stehlen. :x

    18. September 2015
  2. Fulano said:

    Menno, das Zitat am Ende wollte ich auch bringen.
    Du überwachst mich doch!
    Gruß
    Fulano

    18. September 2015
  3. Alex said:

    Hi Herr Hugo und Fulano

    – Herr Hugo, paranoid geworden?! :D

    – Fulano, keine Bange. Ich überwache keinen. Wir ticken nur ähnlich! :fc:

    Angenehmes Wochenende Euch beiden.

    25. September 2015

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