Bitte lassen Sie Ihren Hund hier nicht koten!!

Vor genau einer Woche drehte es sich hier auf offenesblog.de um Klogespräche. Heute sind wir an einem ähnlichen Thema dran: Hundekot.

Wer von uns ist nicht schon einmal in einen Hundehaufen getreten? Der Ärger ist groß, der Gestank ebenfalls und die Arbeit den betroffenen Schuh wieder sauber zu bekommen ist mühsam. Deshalb ist es heutzutage nicht unüblich bei Vorgärten, vor öffentlichen Gebäuden oder sonstwo, die kleinen Hinweisschilder zu finden, auf denen freundlich draufhin gewiesen wird, dass Hunde sich hier nicht entleeren sollten. Oder wenigstens, dass der Hundebesitzer die Notdurft seines Köters anschließend zu beseitigen hat.

So kam es, dass ich vor wenigen Wochen folgenden Hinweis im Eingang eines Mehrfamilienhauses entdeckte:

Bitte lassen Sie Ihren Hund hier nicht koten!!

Zuerst war ich verwundert, da ich bisher noch nie irgendwo las oder hörte, dass Hunde koten. Klar, ein Hundehaufen ist Kot. Aber gibt es das Verb koten? Und wie sieht es überhaupt mit den beiden anderen Sprachen aus. So suchte ich bei leo.org nach déféquer und defecate.

déféquer
seine Notdurft verrichten, den Darm ausleeren, den Darm entleeren, defäkieren, Kot ausscheiden, Stuhlgang haben

Bei der französischen Übersetzung findet man somit die üblichen Verdächtigen, wie Notdurft, entleeren, Stuhlgang. Von koten keine Spur.

Schauen wir uns nun auch die englische Übersetzung an:

defecate
seine Notdurft verrichten, reinigen, den Darm entleeren, defäkieren, defäzieren, koten

Da steht doch tatsächlich und zu guter Letzt: koten!
Und um auch gleich einen Fotobeweis nachzuliefern, ein Bildschirmfoto von leo.org:

Defecate Übersetzung

Unser gute alte Duden sagt folgendes zum Wort koten:
– Gebrauch: Zoologie
– Bedeutung: (von höheren Tieren) Kot ausscheiden

Wo wir bei der nächsten Frage wären: Ist der Hund ein höheres Tier?
Aber ich belasse es für heute dann doch lieber bei der Eingangsfrage und ich kann sie seit heute beantworten:
Ja, das Verb koten existiert!

(Alex)

7 Comments

  1. Herr Hugo said:

    Der Hausbesitzer denkt nicht weit genug – es könnte ein Wärter des Zoos mit dem Elefanten “Großer Jumbo” einherspazieren.

    Und wenn diesen just an dem Ort ein Bedürfnis überfällt, könnte ihn der Wärter ruhig dort abkoten lassen.

    Nur Hunde sollen ja nicht… – das Häufchen vom “Großen Jumbo” ist natürlcih auch ein bißchen größer. :lol:

    25. Juli 2014
  2. Sabienes said:

    Ein schönes Beispiel für vollendeten Sprachgebrauch!
    Bei uns gibt es auch vereinzelt solche Schilder. Da steht schlicht was von “kacken” und nur Nicht-Hundebesitzer lesen dies.
    Die Wiener sind natürlich noch viel sprachgewandter. In der ganzen Stadt stehen Schilder wie: “Des Kackerl kommt ins Sackerl”.
    Bei Nichteinhaltung drohen dragonische Geldbußen.
    LG
    Sabienes

    29. Juli 2014
  3. Alex said:

    Hi Herr Hugo und Sabienes

    – Herr Hugo, stimmt, wie konnte man nur den Elefanten vergessen?!

    – Sabienes, danke dir für den Wiener Ausdruck. Hat was! :D

    Beste Grüße zurück!

    30. Juli 2014
  4. Eigentlich könnte man sich solche Schilder sparen, wenn jeder Hundebesitzer auch ordentlich mit seinem Tier und dessen Darmentleerungen umgeht. Tun aber leider einige nicht.

    Da ist mir dann doch noch der Elefantenhaufen lieber. Der ist kaum zu übersehen und man stolpert eher drüber, als dass man hinein tritt und dann die Schuhe säubern muss. ;-)

    30. Juli 2014
  5. Herr Hugo said:

    Ja nun – stolpern und dann eventuell in den Haufen fallen? :cry:

    30. Juli 2014
  6. In den Haufen statt drüber… dann muss es schon ein sehr großer Elefant gewesen sein. ;-)

    30. Juli 2014
  7. Alex said:

    Hi Andersreisender und Herr Hugo

    – Andersreisender, so ist es. Meist braucht man keine Schilder, Warnhinweise und Co. Gesunder Menschenverstand würde genügen!

    Euch beiden ein angenehmes Wochenende – ganz ohne Häufchen, ob klein oder groß.

    1. August 2014

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